Positionierung Höherer Fachschulen

- Bezeichnung «Höhere Fachschule» schützen -

- Hohe Qualität und Agilität -


Beispiel

Beispiel Höhere Fachschulen (HF)
Thomas Müller besucht ab kommenden Semesterstart eine HF Betriebswirtschaft. Die von ihm ausgewählte Bildungsinstitution bildet seit vielen Jahren erfolgreich Absolventinnen und Absolventen zum/zur dipl. Betriebswirtschafter/in HF aus. Im Beratungsgespräch nimmt Thomas Müller wahr, dass die Bildungsinstitution keine Anerkennung als HF hat, sondern nur der Bildungsgang anerkannt ist. Er ist verunsichert, ob die angestrebte Ausbildung im Bildungssystem einen adäquaten Stellenwert hat. Thomas Müller versteht nicht, warum der Titel des Abschlusses «dipl. Betriebswirtschafter/in HF» bezeichnet wird, obwohl die Bildungsinstitution sich nicht Höhere Fachschule bezeichnen darf.


Ausgangslage

Leider wurde bei der Revision der MiVo-HF die Gelegenheit verpasst, die HF noch näher an den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts zu positionieren und ihr Ansehen durch den Schutz der Bezeichnung «Höhere Fachschule» in einem unübersichtlichen Bildungsmarkt sicherzustellen. Weiterhin ist darauf zu achten, dass wiederkehrende, langwierige Anerkennungsverfahren auf Bundes- und Kantonsebene sowie zunehmende Auflagen im methodisch-didaktischen Bereich die schulischen Ressourcen nicht übermässig belasten bzw. die Freiheit in der Umsetzung der Rahmenlehrpläne nicht zu stark beschneiden.


Standpunkte

Verwendung Bezeichnung «Höhere Fachschule»
Die Bezeichnung «Höhere Fachschule» wird durch Schulen ohne entsprechendes Angebot (kein anerkannter Bildungsgang HF) missbräuchlich verwendet.
Standpunkt edu-suisse: Die Bezeichnung HF muss landesweit geschützt werden resp. ist eine institutionelle Anerkennung einzuführen.

Effizientere Anerkennungsverfahren
Überregional tätige Schulen müssen laufend aufwändige und langjährige Anerkennungsverfahren durchlaufen (kantonale Aufsicht, neue Bildungsgänge, Anpassung RLP etc.).
Standpunkt edu-suisse: Die Anerkennungsverfahren müssen grundsätzlich effizient ablaufen und besser koordiniert sein. Wiederholte Anerkennungsverfahren gleicher Bildungsgänge aufgrund von Änderungen des RLP müssen stark verkürzt bzw. summarisch durchgeführt werden können.

Vereinfachte Anerkennungsverfahren
Anerkennungen sind heute kantonal gebunden. Zudem muss auch jeder Standort eines Anbieters einzeln ein Verfahren durchlaufen.
Standpunkt edu-suisse: Forderung nach zeitlich schnelleren und vereinfachten Verfahren.

Bekanntheit HF-Abschluss
Ein/e HF-Absolvent/in hat, aufgrund des einzigartigen und vielseitigen Bildungssystem in der Schweiz, im Stellenbewerbungsfahren grossen Erklärungsbedarf. Der HF-Abschluss ist heute international unbekannt und die bisherigen Massnahmen helfen zu wenig, die Bekanntheit bzw. das Verständnis für den HF-Abschluss zu fördern.
Standpunkt edu-suisse: Einführung eines Bachelor-Titels für praxisorientierte Ausbildungen (bspw. Bachelor of Applied Science / Bachelor Professional).


Forderungen

Bezeichnung «Höhere Fachschule» schützen
Der Begriff «Höhere Fachschule» muss geschützt werden: Bildungsanbieter mit einem anerkannten Bildungsgang sollen sich als «Höhere Fachschule» bezeichnen dürfen.

Hohe Qualität und Agilität
Anerkennungsverfahren (AKV) stellen ein unbestrittenes Instrument zur Qualitätssicherung dar. Es braucht ein effizientes Verfahren, um sich den Änderungen von Rahmenlehrplänen (RLP) schnell anzupassen. Unnötige Wiederholungen (z.B. vereinfachte AKV für institutionell anerkannte HF) und Mehrspurigkeiten (z.B. durch gegenseitige Anerkennung von Aufsichts-verfahren anderer Kantone) sind zu vermeiden.